Die Wände fühlen sich ganz dünn an im Halbschlaf
Video- und Soundinstallation auf Textil (2025)
Zwischen Wachen und Schlafen sind die Grenzen fließend. Der flüchtige Übergang auf der Schwelle zwischen Wachsein und Schlaf wird in der Schlafmedizin als Hypnagogie bezeichnet. In diesem Schwebezustand überlagern sich äußere Wahrnehmung und innere, fragmentierte Bewusstseinsphänomene.
Diese Arbeit ist eine multisensorische Annäherung an das Phänomen und kombiniert Video, Textil und Sound in einer Installation. Patchwork-Vorhänge, genäht aus blickdichter Bettwäsche und transparenten Gardinenstoffen, verweisen auf die Intimität des Schlafes und die temporäre Durchlässigkeit des hypnagogischen Zustands. Die Durchlässigkeit schafft einen Zwischenraum, der zusammen mit den Vorhängen als Projektionsfläche für das Videobild dient.
Die Grundlage für das Video bildet ein Fragebogen, in dem ich 54 Teilnehmende gebeten habe, ihre persönlichen Erfahrungen und individuellen Wahrnehmungen der Hypnagogie zu beschreiben. Aus diesen subjektiven Berichten wurde eine visuelle Übersetzung, die nicht narrativ, linear oder vollständig ist ~ wie der Zustand selbst.